“Was reisefreudige Yogafans wissen sollten” – Expertengespräch der ERV

Sonnengruß am Strand oder Lotussitz in den Bergen?

"Was reisefreudige Yogafans wissen sollten" - Expertengespräch der ERV

Yogareisen bieten Fitness in der freien Natur. (Bildquelle: ERGO Group)

Yoga liegt im Trend: Um den stressigen Alltag zu meistern und gleichzeitig etwas für die Fitness zu tun, üben sich rund 2,6 Millionen Deutsche in der indischen Lehre. Wer auch in seinem Urlaub von der positiven Wirkung der geistigen und körperlichen Übungen profitieren möchte, bucht eine spezielle Yogareise. Worauf reisefreudige Yogafans achten sollen, weiß Birgit Dreyer, Reiseexpertin der ERV (Europäische Reiseversicherung).

Was ist unter dem Begriff “Yoga” zu verstehen?

Bereits vor Jahrtausenden praktizierten Menschen in Indien Yoga. Die Lehre basiert auf dem Hinduismus und indischen Philosophien. Der Begriff stammt aus dem altindischen Sanskrit “yuj” und bedeutet wörtlich “anbinden, verbinden”. Ziel von Yoga ist es, Körper und Geist in Einklang zu bringen. Das klassische Yoga bietet viele Ausrichtungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Im Westen am meisten verbreitet ist das Hatha Yoga, das Körperübungen, Atemübungen und Meditation kombiniert. Yoga hält nicht nur fit und bringt einen Ausgleich zum Alltag, es kann sogar körperliche Beschwerden lindern. So haben sich die Übungen zum Beispiel bei chronischen Rückenschmerzen und bei Beschwerden am gesamten Bewegungsapparat bewährt. Auch Asthma oder Bluthochdruck lassen sich mildern.

Auf der Suche nach einer Yogareise stoßen Interessierte häufig auf den Begriff “Yoga Retreat”. Was ist das?

Yoga Retreats sind Reisen, die komplett auf das Erleben von Yoga ausgerichtet sind. Es gibt meist verschiedene Yogaklassen, deren Teilnehmer nach unterschiedlichem Können eingeteilt sind. Sie haben einen individuellen Tagesablauf. In den meisten Fällen beginnt der Tag mit einer Meditation am frühen Morgen. Darauf folgen üblicherweise eine Yogastunde, ein gesundes, vegetarisches Frühstück und weitere Yogastunden sowie andere angebotene Aktivitäten oder Vorträge. Natürlich gibt es auch Zeit zur freien Verfügung, die Reisende beispielsweise am Strand oder beim Wandern verbringen können. Der Tag endet mit einer weiteren Yogastunde und einer Meditation. Bei einem Yoga Retreat geht es meist auch um gesunde Ernährung: Typisch ist möglichst naturbelassenes, vegetarisches Essen, auch ein Fastentag pro Woche kann dazugehören. Interessierte können Retreats sowohl als Kurzreise übers Wochenende als auch als mehrwöchigen Urlaub buchen. Wer sich nicht komplett auf Yoga fokussieren möchte oder mit weiteren Personen reist, die kein Yoga praktizieren, findet in vielen Hotels und Resorts im Rahmen des Sportprogramms Yoga-Kurse. Solche Hotels eignen sich auch für Anfänger: Sie können in verschiedenen Kursen herausfinden, was ihnen gefällt.

Ein Yogaurlaub kann nahezu überall hinführen. Aber welches Reiseziel eignet sich für wen? Und wie können Urlauber ein gutes Yoga-Hotel erkennen?

Da es verschiedene Ausrichtungen von Yoga gibt, ist es sinnvoll, sich vorher zu überlegen, welche Ansprüche die Reise erfüllen soll. Wer Yoga als sportliche Herausforderung sieht, sollte nach Angeboten mit Hatha oder Kundalini Yoga Ausschau halten. Raja oder Jnana Yoga sind deutlich spiritueller und sollten für diejenigen auf dem Kursprogramm stehen, die vor allem ihren Geist schulen möchten. Dafür müssen Yogafans keinen weiten Weg auf sich nehmen: Schon in Deutschland gibt es Yogahotels, in denen sie fernab des Alltags abschalten können. Die Kombination aus Wandern und Yoga macht Österreich zu einem beliebten Ziel. Yoga in Verbindung mit Sonne, Strand und Meer gibt es in Europa zum Beispiel in Spanien, auf Madeira oder auf Zypern. Kurze Anreisezeiten eignen sich vor allem dann, wenn nur ein Aufenthalt übers Wochenende oder über wenige Tage geplant ist. Für Reisende, die lange Flugzeiten und den extremen Klimawechsel nicht scheuen, bietet sich das Ursprungsland Indien an. Aber auch in Sri Lanka, Thailand oder Indonesien können Reisende einen authentischen Yogaurlaub erleben. Ein Prüfsiegel für eine qualitativ hochwertige Reise gibt es nicht. Ebenso ist der Begriff “Yogalehrer” nicht geschützt. Gut beraten ist deshalb, wer sich vor der Buchung im ausgesuchten Hotel über die Yogalehrer informiert. Ein Hinweis auf Qualität gibt beispielsweise das Kürzel BDY (Berufsverband der Yogalehrenden) oder EYU (Europäische Yoga Union). Tipp: Einige Yogastudios bieten regelmäßig Yogareisen an. So bekommen Interessenten die Möglichkeit, sich vor der Buchung von der Qualität der Lehrer zu überzeugen. Wer sich für sein Wohlbefinden einen Yogaurlaub gönnt, sollte auch die Sicherheit der Reise nicht außer Acht lassen: Mit einem RundumSorglos-Paket, das Reiserücktritts- (inklusive Reiseabbruch-), Reisekranken- und Reisegepäckversicherung enthält, besteht ein umfassender Schutz, falls mal etwas schief geht.
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